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„Onkel Wanja“ im Bronski – Eine Vorkritik in Bildern!

In Zeiten von Corona können manchmal auch die theaterbegeisterten, enthusiastischten & glühendsten Kritiker nicht ins Theater gehen. Umso wichtiger ist es dann, trotzdem darüber zu schreiben und zu berichten. Vor allem, wenn es um`s heiß geliebte BRONSKI & GRÜNBERG Theater am Wiener Alsergrund geht, das mittlerweile in seine 5. Saison gestartet ist. Und das ganz ohne Subventionen! In diesem Sinne bringt Critical Minds hiermit eine erste „Wanja-in-Bildern-Vorkritik“, wobei Kritik ja immer gleich so negativ klingt. Echte Bronski-Kenner wissen, dass es beim geilsten Progressiv-Boulevard Österreichs ohnehin kaum etwas zu kritisieren gibt. Umgesetzt mit den grandiosen Szenenfotos von „Photo-Machine“ Philine Hofmann. Die Nachkritik erfolgt dann nach dem positiven Negativergebnis.

Der neueste Bronksi-Coup aus der Feder von Julia „Anton“ Edtmeier erinnert in Zeiten der maskierten Angst und Ungewissheit mit allen 13 Sinnen daran, dass Theater unbedingt ein Fest der Sinne sein muss. Die eiserne Regie zur Tschechow-Sitcom führt Dominic „Sergejewitsch Oley.

ONKEL WANJA – ODER: WER IST JETZT EIGENTLICH VERWANDT MIT DEM PROFESSOR?“

Was bleibt uns außer das Raunen über die Zukunft? Oder das Hadern mit der Gegenwart? Oder das Unversöhnlich-sein mit der Vergangenheit?
Die Hitze unseres korrupten Lebens? Und ist es doch besser keins, oder nur ein bisschen Geld zu haben, um nicht der kategorischen Pflicht des totalen Glücks zu erliegen? Ich meine, wer will schon reich und dann doch unglücklich sein? Und eine Aufforderung, in Gemeinschaft  über die menschlichen Unzulänglichkeiten hinweg zu tanzen.

Ich meine, wer will schon reich und dann doch unglücklich sein?

Eine seltsam familiär verstrickte Familienbande an Figuren sitzt und schwitzt unter einer dystopischen, russischen Sonne irgendwo zwischen 1888 und 1980 in einer Detail-Sitcom-Front zusammen und wartet bis sie delogiert werden.


Der eine, der Onkel, der Wanja, glaubt sich als psychotisch verdrehter Teilzeitbuddhist, der warten will, bis die Leiche seines Feindes (der Professor, dem dann doch das ganze Haus gehört und der alle rausschmeißen will) an ihm vorbei schwimmt.


Sonja hat alle Hände voll zu tun, den kläglichen, sowie den mentalen Haushalt der Männer, von denen sie umvölkert wird, zu organisieren.
Sie wird von ihren eigenen und den Wünschen anderer und ihrem hehren Herzen geschlaucht. Sie hasst Ärzte, aber liebt Doktor Astrow.


Doktor Astrow malt Enten und Hennen, um seinem stressigen Alltag als Mediziner zu entfliehen. Supermodel-Killerqueen Elena will aus der Zweckehe mit dem „alten“ Professor weg.


Sie ist zu schön, um wahr zu sein und zu schlau, um für immer das Leben einer Leinwand zu führen. Auch weil ihr romantischer und Konzept-fauler Don Juan-Wanja seinen Arsch nicht von der Couch hoch kriegt, um mit ihr ein neues Leben anzufangen.


Mitbewohner Telegin, der Mann auf dem Teppich, das Haus und Harmonium, ein Eckart Tolle artiger Engel, der seine Frau in der Ferne und seine Mitbewohner in direkter Nachbarschaft emotional aushält, um ihre Eskapaden zu kompensieren.
Dann läuft die von Sonja lange geplante Geburtstagsparty für Astrow kräftig und heftig in der Hitze der Nacht zur Tragödie aus…

À propos: Allein schon Julia Edtmeiers Gesichter sind einen Bronski-Besuch wert! Gäbe es einen Oscar für die besten Grimassen, sie hätte ihn – ex aequo – mit Alexander Pschill verdient!

Hey, Tschechow du alte Schachtel, was passiert eigentlich, wenn einer der immerzu Lotto spielt, Sechsen von Neunen nicht unterscheiden kann?

So beschreiben die Bronskis übrigens ihr Stück: „Wir klauen dem Original lediglich die Idee, das Rezept und ein paar Weisheiten und hoffen, dass Tschechow in den 90ern, so wie wir, ein riesiger „Seinfeld“-Fan gewesen wäre, alle Staffeln von „Friends“ 5 Mal durchgeschaut und seine Stücke ebenso mit Büchsenlachern versehen hätte.“


Don’t forget: „Sharing is caring!“


BESETZUNG

Regie: Dominic Oley
Text: Julia Edtmeier
Bühne & Kostüm: Kaja Dymnicki
Darsteller: Alexander Pschill, Agnes Hausmann, David Oberkogler, Nicolaus Hagg, Julia Edtmeier & Dominic Marcus Singer

Fotos: Philine Hofmann

Webseite: https://www.philinehofmann.com/

*

Ort der Handlung: Serebrjakows Gut.


BRONSKI & GRÜNBERG THEATER

Müllnergasse 2
1090 Wien

Tickets: 0681 20 67 45 40

office@bronski-grünberg.at

Facebook: https://www.facebook.com/bronskigruenberg

Instagram: https://www.instagram.com/bronskiundgruenberg/?hl=de

Webseite: http://www.bronski-gruenberg.at/

Aufführungen:

  • Sun. 25 Oct 2020
  • Fri. 30 Oct 2020
  • Sun. 15 Nov 2020
  • Mon. 16 Nov 2020
  • Sat. 21 Nov 2020
  • Sun. 22 Nov 2020
  • Wed. 25 Nov 2020
  • Thu. 26 Nov 2020

Chefredakteurin bei CRITICAL MINDS MAGAZIN +++ Ressortleitung: Theater-Film-Stars +++ Davor als Kultur-Redakteurin tätig bei SCHiCKMagazin, KURIER Medienhaus und der Tageszeitung HEUTE.

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