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„Hinter den Kulissen“ mit Ludovico Lucchesi Palli

Anstatt einer simplen Buchrezension möchte ich hiermit meine Bewunderung für meinen sehr geschätzten Kollegen und Freund aussprechen, der im September sein erstes Buch veröffentlicht hat. Das nächste steht schon in den Startlöchern und soll noch im Dezember erscheinen.

Nicht Worte sollen wir lesen, sondern den Menschen, den wir hinter den Worten fühlen. 

Die Frage, die ein Autor oder Kritiker immer wieder gestellt bekommt ist: „Wie lange brauchst du eigentlich, um eine Kritik oder Geschichte zu verfassen?“ Wie mein geschätzter Freund Ludovico bereits auf story.one geschrieben hat, finde ich diese Frage immer sehr schwierig zu beantworten. Es gibt Tage, da erledigt sich die Schreiberei quasi von alleine, an manchen Tagen schaffe ich nicht einmal die Überschrift. Das beste Beispiel dafür ist diese Geschichte. Vor über zwei Wochen hat mir Ludovico stolz sein neues Buch vor den Kammerspielen in die Hand gedrückt. Seit zwei Wochen überlege ich, wie ich eine Buchrezension der anderen Art verfassen kann. Statt einer reinen Rezension möchte ich meinem Kollegen nämlich vielmehr meine Bewunderung aussprechen. Bewunderung für seine Liebe zum Theater. Für seine Liebe zur Musik und Kunst. Für sein wertvolles Engagement, die Welt mit Geschichten zu bereichern. Ich bin sehr stolz auf meinen lieben Freund und Kollegen, Ludovico Lucchesi Palli. Und schon sind wir von der akuten Schreibblockade bei meiner Geschichte – bei Ludo!

Ja, der Name klingt schön. Fast wie Musik. Ist ja auch italienisch. Da klingt irgendwie alles gut. Wie ich musste sich Ludo (ich darf ihn so nennen!) Zeit seines Lebens mit einem -für österreichische Verhältnisse – eher ungewöhnlichen Namen, auseinandersetzen. Hillevi Eva Gerstdotter Hofmann ist ja jetzt auch nicht gerade der Gängigste. Auch ich habe italienische Vorfahren aus Neapel. Aber im Unterschied zu mir, stammt Ludovico aus einem sehr alten und hoch angesehenen Adelsgeschlecht. Ich musste erst mal seine ganzen hochdekorierten Urahnen googeln, um zu verstehen, warum Ludovico so ist wie er ist. Sein gutes Benehmen wurde ihm in die Wiege gelegt, den Charme hat er in den Genen, die Ausbildung in England hat seinen eh schon so kunstaffinen Geist sicher noch stärker reifen lassen. Und so überrascht es mich nicht, dass dieser italienische Österreicher, bzw. österreichische Italiener nun auch die Autoren-Feder schwingt und kürzlich sein erstes Buch mit Titel „Hinter den Kulissen“ herausgegeben hat.

Wie würde man Ludo beschreiben?

Lassen wir ihn doch selbst erzählen:

Ich habe einen italienischen Vornamen. Das liegt natürlich daran, dass ich Italiener bin. Mein Großvater väterlicherseits, den ich leider nie kennengelernt habe, hieß auch so. Aber einfach war es mit diesem Namen nicht immer.

Ludovico ist eigentlich italienisch für Ludwig, aber ich wurde immer Ludovico genannt, auch in Österreich. Ich konnte mich nie mit dem Namen Ludwig identifizieren und auch zuhause wurde immer darauf bestanden, dass man mich Ludovico und nicht Ludwig nennt.

Ich plage mich bis heute immer mit meinem Namen in Österreich. Es ist sogar schon vorgekommen, dass man vermutet hat, dass Ludovico ein weiblicher Name ist. Das lustigste Erlebnis hatte ich in London. Wenn ich mich vorgestellt habe, kam oft die Antwort „Ludo what?“. Deshalb war mein Spitzname „Ludo“, den auch viele enge Freunde (Anm. der Red.: also auch ich!!!) verwenden, in London sehr beliebt. Das hat man sich leicht gemerkt.

Schon interessant, was alles ein Name aussagt über einen Menschen und was für interessante Gespräche es auslösen kann. Ich finde diese Gespräche immer sehr unterhaltsam und teilweise auch spanned und bin dankbar, dass man mir diesen Namen gegeben hat.

Über das Buch „Hinter den Kulissen“

Gewidmet ist das Buch Ludovicos Eltern, die immer an ihn glaubten. In 16 kurzen Geschichten erfährt man von Ludovicos ersten Versuchen am Theater, weiter zu seiner ersten Produktion und welche neuen Chancen Corona für die Musiker bringt. Und weil nicht nur eine seiner Stories den Titel „Dran bleiben“ heißt, wird Ludovico im Dezember bereits sein zweites Buch veröffentlichen.

Vor ein paar Tagen fragte er mich, welche denn meine Lieblingsgeschichte sei. Ich konnte es ihm lange nicht beantworten. Dann las ich den Satz „Man kann ja jederzeit seinen Horizont erweitern, man muss es nur wollen“ in seiner Story „Von wegen leichte Unterhaltung“. In dieser Geschichte spricht mir der werte Herr Kollege aus der Seele. Musicals. Was für ein Unwort. Für die meisten. Für mich ist Musiktheater ebenso wichtig wie klassisches Theater. Ich liebe Musikals, Opern und Operetten. Dass man sich dafür aber immer wieder rechtfertigen, ja, gar entschuldigen muss, entbehrt sich meinem Verständnis. Wie Ludovico schreibt, bedeutet MUSICAL nicht gleichsam „leichte Unterhaltung“. Vor allem ärgert es mich ebenso, wenn gerade Menschen ihren Senf über Musiktheater abgeben, die mit Kultur so gar nichts am Hut haben. Daher finde ich es so wichtig und so schön, dass es noch Menschen wie ihn gibt, der das macht was er liebt. Der sich traut, tiefe Einblicke in sein Privatleben zu geben, um anderen von seiner Leidenschaft zu erzählen. Ich weiß, er wird „dran bleiben!“.

Biographie

Ludovico Lucchesi Palli ist in Wien geboren und aufgewachsen. Er hat in London studiert, wo er seine Liebe für das Theater entdeckte. Neben dem Theater ist seine große Leidenschaft Musik. Von Dezember 2015 bis April 2018 hat er in einer Agentur für Opernsänger gearbeitet. Zu seinen vielseitigen Aufgaben gehörten u.a. die Korrespondenz mit Opernhäusern, Künstlern oder diverse Vorsingen zu organisieren. Im Februar 2016 produzierte er im Kunst im Prückel sein erstes Musical. Weiters schrieb er für eine englische Musicalseite namens Musical Theatre Review, für das SCHiCK Magazin und jetzt auch von Zeit zu Zeit für Critical Minds. Seit September ist Ludovico auch noch Buchautor.

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Ludovico auf Facebook: https://www.facebook.com/ludovico.palli

Chefredakteurin bei CRITICAL MINDS MAGAZIN +++ Ressortleitung: Theater-Film-Stars +++ Davor als Kultur-Redakteurin tätig bei SCHiCKMagazin, KURIER Medienhaus und der Tageszeitung HEUTE.

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